Nachwuchs beim Hamster

Leider fassen immer mehr unerfahrene Halter den Entschluss, Hamster miteinander zu verpaaren – einfach, weil sie sehen wollen, wie es ist, wenn Hamster Babys bekommen. Oftmals ist in solchen Fällen gar nicht genügend Platz oder Geld vorhanden, um jedem Hamster vor Erreichen der Geschlechtsreife ein eigenes Gehege zur Verfügung zu stellen. Wir raten deshalb dringend davon ab, mit Absicht für Nachwuchs zu sorgen. Die Tierheime sind überfüllt von Hamstern, die ihre Existenz solchen leichtfertigen Entscheidungen zu verdanken haben und ihr Leben lang darauf warten müssen, ein liebevolles Zuhause zu bekommen.

Nachwuchs: Im Zoohandel oft ungeplant

Nicht immer jedoch entsteht Nachwuchs nur dann, wenn man mit Absicht zwei Hamster miteinander verpaart hat. Gerade dann, wenn man seinen Hamster im Zoohandel kauft, kann es sein, dass das Weibchen bereits trächtig ist. Schließlich werden die Hamster dort sehr oft nicht nach Geschlecht getrennt und man kann niemals ausschließen, dass der Hamster nicht schon schwanger ist. Am Äußeren kann man nämlich so gut wie nie erkennen, ob ein Hamster trächtig ist, da die Weibchen während der Schwangerschaft nur sehr wenig zunehmen. Allerdings kann man eindeutig am Verhalten feststellen, ob es bald Nachwuchs geben wird oder nicht. Während der Schwangerschaft hamstert das Weibchen sehr viel, frisst mehr als sonst und baut ein geräumiges Nest für die Babys.

Das gilt es zu beachten, wenn ein Hamster trächtig ist

Die Tragzeit beim Goldhamster beträgt etwa 16-19 Tage. Hat man festgestellt, dass der Hamster trächtig ist, sollte man auf den erhöhten Bedarf von Eiweiß und Mineralien achten. Jetzt ist abwechslungsreiche Kost mit viel Grünfutter, etwas mehr Trockenfutter, sowie zusätzlichem Magerquark und Mehlwürmern erforderlich. Kurz vor der Geburt kann man beobachten, dass die Hamsterdame nervös wird und versucht, ihren Halter vom Nest zu vertreiben. Die eigentliche Geburt kann man nur selten miterleben, schließlich werden die Babys meistens nachts und im Verborgenen geboren. Dabei bekommt der Hamster jedes Baby im Sitzen. Dies kann schon etwas länger dauern, schließlich wird jedes einzelne Junge von der Mutter in Empfang genommen, abgenabelt, von der Eihaut befreit und trocken geleckt. So werden die Jungen nicht nur gesäubert, sondern es findet auch eine Anregung der Blutzirkulation und des Kreislaufes statt. Außerdem stellen Mutter und Kind so die erste Bindung her und die Mutter nimmt den Geruch ihres Babys auf.

Charakteristisch für den Mittelhamster ist, dass dieser etwa 4-10 Welpen bekommt. Während und nach der Geburt darf die Mutter nicht gestört werden und man sollte den Käfig erst dann wieder sauber machen, wenn die Babys das Nest selbstständig verlassen. Wer jetzt nicht für die nötige Ruhe sorgt, riskiert, dass die Mutter sich gestört fühlt und aggressiv wird und dann eventuell sogar ihre Babys auffrisst. Sobald man beobachtet, dass die Jungen ihr Nest verlassen, muss man alle beweglichen Spielsachen aus dem Gehege entfernen, da sonst Verletzungsgefahr besteht.

Der Nachwuchs ist ab dem 20. bis 22. Tag vollkommen selbstständig. Nun sind sie die Jungen dazu in der Lage, sich selbst zu putzen und Futter aufzunehmen. Die Mutter säugt die Babys zwar nicht mehr, trotzdem sollten diese nicht sofort von ihr getrennt werden. Schließlich können die Kinder von der Mutter das hamstertypische Sozialverhalten lernen und bekommen außerdem beigebracht, was gefressen werden kann. Nach 32-42 Tagen sind Goldhamster geschlechtsreif, weswegen man die Tiere bereits ab dem 32. Lebenstag nach Geschlechtern trennen sollte. Bei einem kleinen Wurf und dann, wenn die Tiere schon weit entwickelt sind, kann man die Trennung auch schon ab dem 25. Tag einleiten. Erst dann, wenn sich die jungen Hamster mit ihren Geschwistern nicht mehr verstehen und somit anzeigen, dass sie dazu bereit sind, ihr Nest zu verlassen, sollte man sie abgeben.

Es empfiehlt sich jedoch, bereits dann, wenn man weiß, dass man Nachwuchs erwartet, Ausschau nach einem geeigneten Abnehmer zu halten. Schließlich verdient es jeder Hamster, ein liebevolles Zuhause zu haben, in welchem er gerne aufgenommen wird.